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Litha 21. Juni

Litha – Sommersonnenwende – am 21. Juni

Zur Sommersonnenwende feiern wir den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Dieses Fest ist ein bedeutsamer Wendepunkt im Jahreskreis. Mit diesem längsten Tag findet die Umkehr des Sonnenlaufes statt. Wir erleben damit eine energetische Kehrtwende, eine Zeit der Reflektion und dennoch vor allem die Zeit der allerhöchsten Kraft, des unbändigsten Lebens und des stärksten Lichtes. Sowohl die Sonne als auch die Erde und selbstverständlich auch alles Leben befinden sich rund um die Sonnenwende in einem Zustand der Fülle. Freude, Liebe und Leichtigkeit liegen in der Luft. Die Sammelleidenschaft packt uns Frauen (und auch Männer) und es wird getrocknet, eingemacht, gebacken und gerührt, um möglichst viel Sonne und Kraft zu konservieren und im Winter die Liebsten damit zu verköstigen, so auch der legendäre Nussschnaps aus grünen – am Johannistag gesammelte – Nüsse (Rezept folgt nach).

An vielen Orten in Europa gibt es eine schöne Tradition zur Sommersonnenwende: das „Johannisfeuer“. Die Sonnenwendfeuer haben schon vorchristliche Wurzeln, tragen aber seit der Christianisierung Europas den Namen „Johannisfeuer“. Der Grund dafür ist der Geburtstag von Johannes dem Täufer am 24. Juni, der sich mit der Sonnenwende überschneidet. Weil Johannes der Täufer als besonders machtvoller Heiliger galt, wurde das Hochfest der katholischen Kirche mit dem Fest zur Sonnenwende verbunden. 

Das Entzünden von Johannisfeuern wurde im Mittelalter mit vielen Bräuchen belegt. Dazu gehört der Sprung übers Feuer, der damals baldige Heirat sowie Schutz vor Hexen und Geistern versprach. Dem Volksglauben nach sollte das Johannisfeuer Dämonen abwehren, die Krankheiten und Plagen hervorrufen. Bis heute haben sich einige Aberglauben rund ums große Lagerfeuer erhalten, zum Beispiel soll das Hineinwerfen von Holz Glück bringen. 

Andere Länder im Norden Europas feiern die Sonnenwende ebenfalls groß. In Dänemark und Norwegen werden am „Sankt Hans“ Strohhexen in Brand gesetzt, die alles Böse verjagen sollen. In Estland hingegen werden alte Boote verbrannt und das große Feuer bildet genauso wie in Finnland und Lettland den Mittelpunkt des Festes. Sogar in Spanien feiern die Menschen die Johannisnacht, in der sie Johannisfeuer am Strand anzünden und um Mitternacht gleichzeitig ins Meer springen. 

Johanniskraut

Die wichtigsten Pflanzen rund um die Sommersonnenwende:

Zur Sommersonnenwende waren die Sonnenpflanzen und Pflanzen mit Sonnensignatur von großer Bedeutung. Am bekanntesten ist hier sicherlich das Johanniskraut. Es ist das Sonnenkraut selbst, welches das Sonnenlicht regelrecht speichern kann und als Tee, Räucherung oder Tinktur im Winter die düsteren Winterdepressionen vertreibt. Unter Sonnenpflanzen versteht man alle Pflanzen, die wie kleine Sonnen aussehen und meist die Blütenfarbe gelb oder orange aufweisen. Ringelblumen, Margariten, Arnika, Sonnenblumen, Alant, Johanniskraut und viele andere. Manche Sonnenpflanzen richten sich nach dem Lauf der Sonne. Sie öffnen ihre Blütenköpfe, wenn die Sonne zu scheinen beginnt und schließen diese wieder, wenn die Sonne untergeht. Sie drehen ihre Köpfe dem Sonnenlauf entsprechend und falls Schlechtwetter naht, schützen sie sich, indem sie ihre Blütenköpfe rechtzeitig schließen. Sonnenpflanzen haben immer einen Bezug zu unserer Seele. Sie bringen uns das Licht zurück, auch wenn die Gedanken oder die Stimmung dunkel sind. Sie erhellen unser Gemüt und lösen negative Gefühle, wie Wut, Ärger und Aggression. Die weisen Frauen wussten früher, dass sie zur Sonnenwende die Kräuter mit dieser Sonnenkraft sammeln mussten, denn nur zu diesem Zeitpunkt hatten die Kräuter ihre volle Kraft.

Sonnenkräuter haben auf feinstofflicher Ebene immer einen stärkenden Einfluss. Sie richten auf, schenken Mut und Kraft, machen selbstbewusst und selbstsicher und verhelfen dazu, dass man zu sich selbst stehen kann. Sie erhellen die eigene Seele und wirken immer sehr positiv auf unsere Stimmung. Sie bringen das Licht zurück, wenn die Seele sich in der Dunkelheit verloren hat. Zudem galten die gelb blühenden Sonnenkräuter auch immer als sehr starke Schutzpflanzen. Ihr gelbes Licht entfaltet eine derartig schöne und positive Kraft, dass nichts Negatives mehr Raum einnehmen kann.

So leicht, freudig und lebensfroh diese Sommersonnenwende Zeit auch ist, so bin ich dennoch immer etwas melancholisch, denn zu dieser Litha Zeit habe ich im Laufe meines Lebens drei sehr wichtige Menschen verloren. Die seelische Verbindung und die Arbeit mit dem gelb leuchtenden, kraftvollen Johanniskraut hat etwas sehr Heilsames und Tröstendes für mich. Es tut mir gut und ich habe das Gefühl, das meine Seele mir ein Zeichen gibt und mich auffordert, dass auch ich wieder leicht und lebensfroh sein darf.

Meine persönlich wichtigste Pflanze rund um die Sommersonnenwende ist das Johanniskraut und mein Ritual am Sonnenwendtag ist die Herstellung folgender Rezepte:

Zauber der Raunächte Oxymel:

Die Sommersonnenwende und 3 Tage später der Geburtstag von Johannes dem Täufer liegen im Jahreskreisrad direkt gegenüber der Wintersonnenwende und dem Heiligen Abend (der Geburt Jesus Christi) und dem Beginn der Raunächte. Diese zelebriere ich mit täglichen Räucherungen und Ritualen und was bietet sich besser an, als diese heute zu sammeln und vorzubereiten? Welch‘ ein schöner Gedanke, dass all die Liebe, Sonne, Leichtigkeit und Lebensfreude in meinen Zutaten vorhanden sind und meinen Körper und meine Seele in der dunkelsten Jahreszeit erhellen?

Johanniskraut, Lavendel, Rose, Mutterkraut und Schafgarbe (je nachdem, was das Herz in den Raunächten erfreut und stärkt) in ein Schraubglas geben, mit ca. 250 g Honig und ca. 200 ml Bio Apfelessig aufgießen. Durchrühren und mind. 4 Wochen ziehen lassen.

Während der Zeit der Raunächte trinke ich morgens 1-2 Esslöffel in einem Glas Wasser verdünnt und verbinde mich mit der Energie und dem Zauber des Sommers.

Johanniskraut als Räucherung:

Sobald der Rauch des Johanniskrautes durch das Haus zieht, fühlt es sich an, als ob die Sonne aufgehen würde. Sie ist eine der stärksten Sonnenpflanzen und hat die Eigenschaft und vor allem auch die Aufgabe, uns Menschen Licht zu schenken, uns fröhlich zu machen und unsere Seele zum Leuchten zu bringen. Es scheint fast so, als ob der Rauch in jede noch so dunkle Ecke vordringt und auch dorthin das Licht bringt. Er lässt nichts Negatives bestehen und wirkt ganz stark erhellend, euphorisierend und auch heilend. Früher glaubten die Menschen sehr stark an Dämonen und negative Energien. Die Dämonen der heutigen Zeit sind Ängste, Depressionen und seelische Verstimmungen. Hier eignet sich eine Räucherung wunderbar!

Das Kräuterportrait sowie weitere Rezepte wie eine Tinktur, ein Pulver, das Rotöl und eine Salbe stelle ich in den nächsten Tagen hier ein.

Ein wunderschönes Sommersonnenwende Fest wünsche ich Dir. Kommentiere gerne, wie Du es verbringst bzw. welches zauberhafte Ritual Du durchführst 😊

Liebe Grüße sendet Petra aus ihrem Naturreich

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